Strohrotte

Wenn richtig verwaltet, ist Stroh ein Vermögenswert für den Boden

Stroh sollte vom Mähdrescher gut aufgefasert werden, damit die Halmoberfläche den Bodenorganismen eine gute Angriffsfläche bietet. Auch die schnelle Einarbeitung ist wichtig, damit der Abbauprozess in Gang kommen kann. Bei richtiger Behandlung bietet Stroh große Vorteile, da es Struktur und Porosität des Bodens verbessert.

Bodenbearbeitung

Die Strohrotte setzt ein, sobald das Stroh in Kontakt mit dem Boden kommt. Die Mikroorganismen können mit der Arbeit beginnen. Das bedeutet, dass der Bearbeitungshorizont keine Rolle spielt so lange das Stroh einen guten Bodenschluss hat und ausreichend feucht ist. Die Häcksellänge ist für die Rotte ebenfalls nicht wichtig. Das heißt, dass eine kurze Länge kein Vorteil ist, vor allem nicht bei nachfolgendem Stoppelumbruch. 

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Der Gewichtsverlust setzt sofort ein

Stroh das Mitte September in den Boden eingearbeitet wurde, hat bis Mitte Oktober bereits ein Drittel seines Gewichts verloren. Im folgenden Frühjahr sind nur noch 50 % des ursprünglich eingearbeiteten Strohs übrig. Ein Jahr später sind es nur noch 10-20 %. Der verbleibende Kohlenstoff bildet sich zu neuen Mikroorganismen aus, verdunstet als Kohlendioxid oder bildet neue stabile Verbindungen aus organischem Material im Boden.

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Kein Bedarf an zusätzlichem Stickstoff

Für den Abbauprozess benötigen die Mikroorganismen auch Stickstoff. Zu Beginn wird dazu etwas Stickstoff dem Boden entzogen und außer Pflanzenreichweite gespeichert. Pro Tonne Stroh werden den Pflanzen so etwa 3 kg N während der Rotte entzogen. Nachdem die Hälfte des ursprünglichen Strohgewichts abgebaut ist, kehrt sich der Prozess um und der Stickstoff wird dem Boden wieder zugeführt. In dieser Zeit ist das Angebot an mineralischem Stickstoff im Boden ausreichend groß, so dass es aufgrund der Strohrotte nur selten zu Mangelerscheinungen kommt. Dagegen kann dort Stickstoffmangel auftreten wo der Mähdrescher nicht hinkommt, also auf dem Vorgewende und in Keilen, weil sich hier große Mengen Stroh ansammeln.     

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Auffasern ist wichtig

Die Bearbeitungstiefe ist spielt für die Rotte keine große Rolle. Wichtig ist jedoch, dass die Strohoberfläche beim Dreschen beschädigt wird. Ist das nicht der Fall haben die Mikroorganismen keine gute Angriffsfläche. Das ist auch der Grund warum Reetdächer über Jahrzehnte Regen, Schnee und Mikroorganismen trotzen können. Würde das Reet-Stroh aber gedroschen und damit beschädigt, wäre es zum Dachdecken unbrauchbar.     

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Stroheinarbeitung

Die Strohrotte setzt ein, sobald das Stroh in Kontakt mit dem Boden kommt. Die Mikroorganismen können mit der Arbeit beginnen. Die beste Zersetzung findet in den oberen 5 cm des Bodens statt. Die Häcksellänge ist für die Rotte ebenfalls nicht wichtig. Das heißt, dass eine kurze Länge kein Vorteil ist, vor allem nicht bei nachfolgendem Stoppelumbruch. 
 
Verbleibt das Stroh jedoch auf der Oberfläche, dann kommt ein Auswaschungsprozess in Gang. Nach drei schweren Regenschauern können bis zu 90 % des Kaliumgehalts und 60 % des Phosphatgehalts in den Boden ausgewaschen sein. 

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Stroh verbrennen ungewöhnlich heutzutage

Strohrotte erhöht die Fruchtbarkeit

Das regelmäßige Einarbeiten von Stroh in den Boden führt anders als das Verbrennen zu größerer Aggregatstabilität, einer größeren Regenwurmpopulation und größerer Bodenporosität und Wasserdurchlässigkeit. Dies wurde überall in Europa beobachtet, wenn auf das Abbrennen der abgeernteten Felder verzichtet wurde.   

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Glossar:

Kohlendioxid = Gasförmiges Abfallprodukt (CO2), das bei der Zellatmung der Wurzeln anfällt. Zusammen mit Wasser bildet es den Baustein für Zucker, der von der Pflanze durch Photosynthese gebildet wird.

Wasserdurchlässigkeit = Dieser Parameter bezieht sich auf die Menge Wasser, die in einer bestimmten Zeit in den Boden infiltrieren kann. Sie ist ein guter Indikator für Bodengesundheit aus physikalischer Sicht.

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