Die Tempo Einzelkornsämaschine – ein Maschinengewehr in den Maisfeldern

Die Tempo Einzelkornsämaschine

Tempo pflanzt doppelt so schnell und mit besserer Präzision. Weltweit gibt es mehr Flächen mit Reihenkulturen, die von Einzelkornsämaschinen bestellt wurden, als Felder die von Drillmaschinen ohne genauen Abstand zwischen den Samen in der Reihe bestellt wurden. Diese Tatsache war ein wichtiger Antrieb für die Geburt von Tempo zu Beginn des Jahrzehnts.

15 Jahre Vorbereitung

Aber die Geschichte datiert mehr als 20 Jahre, bis 1996. Ich war in Argentinien unterwegs und sah riesige Flächen an Mais und Sojabohnen mit Einzelkornsämaschinen aus den 1960er und 70er Jahren. Es war so unglaublich langsam. Ich hatte da und da eine Idee: wir könnten etwas so viel bessereres machen. Zu Hause in Schweden versuchte ich, die Menschen um mich herum davon zu überzeugen, dass das schwedische Väderstad eine Einzelkornsämaschine mit viel höherer Kapazität sowiel viel besserer Präzision entwickeln sollte als jeder andere auf dem Markt.

Maisanbau in den USA

Für diese Vision waren Selbstvertrauen, langfristige Pläne, finanzielle Ressourcen und eine Portion Risikobewusstsein notwendig. Die Entwicklung von Tempo ist auch das bisher größte Entwicklungsprojekt in der Geschichte von Väderstad. Der Auftrag ging an Gert Gilstring, einen der qualifiziertesten und erfahrensten Entwicklungsingenieure von Väderstad. Er reiste zum US-Maisgürtel, arbeitete als Traktorfahrer und interviewte Maisbauern. Darüber hinaus informierte er sich über alle patentierten und genialen Designs bestehender Einzelkornsämaschinen, um die Probleme zu verstehen und dann mögliche Lösungen zu finden.

Raffinierte Lösung

Das Ergebnis war, dass Gert Gilstring ein Dosiersystem für jede Reiheneinheit entwickelte, um Probleme mit Vibrationen und Seitenneigungen zu lösen. Die Dosiereinheiten werden unter Druck gesetzt und das Saatgut wird in den Boden geschossen. Eine geniale Lösung. Ich vergleiche die Tempo normalerweise mit einem Maschinengewehr, das 10 Schüsse pro Sekunde schießt, während das Tempo-Säherz 25-30 Schüsse pro Sekunde direkt in den Boden schießt, während es mit hoher Geschwindigkeit vorwärts fährt. Da das Schussrohr gekrümmt ist wird das Saatgut dann unter der Fangrolle aufgefangen, welches es dann mit einem genauen Abstand zum nächsten Korn und in der gewünschten Tiefe fest in der Furche verankert. Diese Technologie ermöglicht es der Tempo, weltweit Boden unter den Landwirten zu gewinnen, die nun viele Kulturen im Einzelkornverfahren mit höherer Präzision bei höheren Geschwindigkeiten anbauen können.

Mehr als 3.000 Einheiten der Tempo Einzelkornsämaschine wurden seit Beginn ihrer Produktion 2012 auf der ganzen Welt ausgeliefert. Im Jahr 2017 stellte die Tempo, gefahren von drei Deutschen, mit 502,05 ha innerhalb von 24 Stunden einen neuen Weltrekord auf.

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