Regenwürmer

Die Bedeutung der Regenwürmer für den Boden

Die von Regenwürmern gebohrten Kanäle unterstützen die Belüftung und Entwässerung des Bodens. Hinzu kommt, dass Regenwürmer durch ihre Verdauungstätigkeit dem Boden die Nährstoffe aus den Ernterückständen zur Verfügung stellen. Förderlich für den Regenwurmbesatz sind große Mengen organischen Materials auf der Oberfläche und schonende Bodenbearbeitung.

In normalem Ackerboden finden sich auf einem Hektar1 ha Fläche zwischen 100.,000 und 1 Million Regenwürmer mit einem Gesamtgewicht von 100 kg bis 1000 kg.
 
Regenwurmtätigkeit ist für die Bodengesundheit von großer Bedeutung, denn sie sorgt durch die Anlage von Wasser- und Luftkanälen in den Unterboden für bessere Entwässerung und Belüftung.

Mehr lesen

Verbesserte Porosität

Neben ihrem Nutzen für Entwässerung und Belüftung haben Regenwürmer auch auf andere physikalische Bodeneigenschaften positive Auswirkungen. So entstehen durch ihre Grabetätigkeit mehr Poren und die Trockendichte nimmt ab. Durch diese Art der Bodenbearbeitung erhöht sich der Anteil der Makroporen (Durchmesser > 0,5 mm) und es entsteht ein Netz von Kanälen mit Zwischenräumen. Auf einer 1 Hektar ha großen Fläche kann dieses Kanalnetz bis zu 4.000-5.000 km lang und 2-3 m tief sein. Diese Kanäle dienen den Wurzeln als "Autobahnen". Innerhalb weniger Jahre fördern Regenwürmer pro Hektar zig Tonnen Erde in Form von Kotbällchenauswürfen an die Oberfläche.

Mehr lesen

Bessere Nährstoffversorgung

Durch die Regenwürmer werden Mikroorganismen stimuliert und Pilze und Bakterien im Bodenprofil aktiv verteilt, was sich günstig auf die Bodenbiologie auswirkt. Damit verbessert sich letztlich auch die Bodenchemie, da durch die Verdauungstätigkeit praktisch alle Nährstoffe besser zur Verfügung stehen. Zum Beispiel ist die Nitratkonzentration in Auswürfen von Regenwürmern 8  mal so hoch wie im umgebenden Boden Diese Wurmauswürfe wirken wie „'Kleber“' zwischen den Bodenpartikeln, was die Aggregatstabilität und Bodenstruktur verbessert.

Mehr lesen

Würmer mögen keine Bodenbearbeitung

Regenwürmer reagieren sensibel auf die moderne Landwirtschaft mit Pestizideinsätzen und Bodenverdichtung. Bodenbearbeitung stört die Regenwürmer und zerstört ihr Kanalsystem. Das gilt in erster Linie für ihre Fortpflanzungszeit im September und Oktober. So lässt sich für Bodenbearbeitung und ihre Schädlichkeit für Regenwürmer folgende Rangordnung aufstellen: Direktsaat < Zinkengrubber < Stoppelumbruch < Pflug < Bodenfräse.

Mehr lesen

Die Pflugbearbeitung und ihre Auswirkungen auf Regenwürmer ist bereits eingehend untersucht worden: Eine Studie fand heraus, dass der Pflug 10 % des Regenwurmbesatzes an die Oberfläche fördert, wo er zu einem Drittel von Vögeln gefressen wird. Zwei Drittel schaffen den Weg wieder zurück in den Boden.

Mehr lesen

Futter für die Regenwürmer


Zur Pflege der Regenwurmpopulation sollte man sie regelmäßig zu füttern.
Die beste Möglichkeit ist die Aufnahme von Grasklee-Feldgras in die Fruchtfolge. Abgesehen davon wirkt sich alles, was organische Masse im Boden erhöht, günstig auf die Regenwurmpopulation aus. Organische Düngung und Zwischenfrüchte sind bestes Futter für Regenwürmer.

So lässt sich in nur wenigen Jahren aktiver Brachbewirtschaftung durch Feldgrasweide aus Klee und Gras statt Winterweizen der Regenwurmbestand in der Folgefrucht um 100 % erhöhen. 
Regenwürmer sind daher ein guter Indikator für die Bodenfruchtbarkeit. Wo es Regenwürmern gut geht, gedeihen auch die Erntefrüchte.

Mehr lesen

Glossar:

 Unterboden = Der Teil des Bodenprofils, der direkt unter der Krume liegt und bis zur Pflugtiefe reicht. Diese Schicht wird bei normaler Bodenbearbeitung in der Regel nicht bearbeitet  aber teilweise in der Tiefenlockerung. Oft ist in gepflügtem Boden die Grenze zwischen Krume und Unterboden als Pflugsohle deutlich sichtbar. Diese Verdichtung entsteht durch die Pflugschare und Radschlupf.

Poren = Bei Bodenporen handelt es sich um Kanäle und Spalten im Boden, die je nach aktuellem Wassergehalt des Bodens mit Wasser oder Luft gefüllt sind.

Trockendichte = Die Trockendichte drückt das Gewicht des Bodens bezogen auf sein Volumen aus und wird auch als "Volumengewicht" bezeichnet. Im Volumen eingeschlossen sind die Lufträume zwischen den Bodenaggregaten. Zur Feststellung der Trockendichte wird der Boden auf 105 °C erhitzt.

Regenwurmauswürfe = Ringelförmige Ausscheidungen von Regenwürmern am Mündungsende ihrer Gänge, die oft kleinere Haufen bilden. 

Nitrate = Normalerweise nehmen Pflanzen das meiste von ihnen benötigte Nitrogen in Form von Nitrat auf, NO3–eine Form von Nitrogen, das sich im Boden und in Mineraldünger findet. Im Boden wandeln spezielle Bakterien Ammonium, NH4+ über Nitrit, NO2 in Nitrat um. Dieser Vorgang wird als Nitrifikation bezeichnet.

Mehr lesen